Fahrrad-Verkäufe in Polen steigen weiter an

Gemessen an vor kurzem veröffentlichten Zahlen nimmt das Wachstum in der Produktion und im Verkauf von Fahrrädern in Polen nicht ab. Nach der Befürwortung durch eine Reihe von Prominenten und Sportlern sind Fahrräder zu einer Art Trend geworden, was einen großen Einfluss auf die Branche gehabt hat. Im Vergleich zum Rest von Europa liegt Polen mittlerweile auf dem dritten Platz, wenn es um die Produktion von Fahrrädern geht.

Laut neuen Zahlen, die von der polnischen Fahrradvereinigung veröffentlicht wurden, wurden 2014 fast eine Millionen Fahrräder in Polen produziert, eine Steigerung um 15% im Vergleich zum Vorjahr. Der Mai erwies sich als der stärkste Monat mit mehr als 100.000 hergestellten Fahrrädern, eine Steigerung von satten 40% im Vergleich zum Mai 2013. Dezember war auch ein geschäftiger Monat, mit einer Steigerung von 25% im Vergleich zum Weihnachtsmonat vom Vorjahr.

Mit einer Produktion von knapp unter einer Million haben sie einen Marktanteil von 8% in Europa, kurz hinter Italien und Deutschland; dies ist eine viel stärkere Position als 2011, wo Polen gerade eben in den Top 5 war. Für 2015 wird mit einer Überschreitung der Millionenmarke gerechnet, wobei die Produktionsmenge im Mai bei rund 550.000 lag. Man geht auch davon aus, dass mehr als 100.000 Fahrrädern nicht in dieser Statistik vorkommen, da die herstellenden Unternehmen einfach zu klein oder nur lokal aktiv sind.

Auch der polnische Export hat sich verbessert, nachdem in 2014 über 550.000 Fahrräder ausgeliefert wurden, der Großteil von ihnen nach Deutschland, ein Land, das im vergangenen Jahr rund 7 Mrd. € für polnische Fahrräder ausgegeben hat. Der Import von Fahrrädern ist auch gestiegen, auf 400.000 Stück, ca. 40% aller Fahrräder auf verschiedenen Vertriebskanälen; Taiwan bleibt der größte Lieferant des Landes.

Die guten Nachrichten sind hier aber noch vorbei, da man davon ausgeht, dass 1,1 Mio. Fahrräder verkauft wurden, eine Steigerung von 15% im Vergleich zu 2013. Das bedeutet, dass Polens Fahrradverkäufe sich innerhalb von nur 6 Jahren um 300.000 Einheiten erhöht haben. Es war allerdings ein schwieriges Jahr für Hersteller, Kross beispielsweise, der polnische Fahrrad-Marktführer, hat mehr verkauft, als er produzieren konnte.

Dank eines gesteigerten Interesses an Stadtfahrrädern und Mountainbikes (als Folge von Schlaglöchern und hohen Bordsteinen) ist auch der durchschnittliche Preis für ein Fahrrad von 180€ auf 235€ gestiegen. Mehr als die Hälfte aller Fahrräder wurden bei IBDs verkauft, während 10% aus Sportgeschäften stammten. Das Warschauer PBS Veturilo, ein öffentliches Verleihsystem für Fahrräder, ist auch gewachsen und man geht davon aus, dass 5% aller Fahrrädern über dieses System verwendet werden.