Zweimal so viele e-Bike Verkäufe für tschechische OEMs

Wenn es um Fahrräder geht, hat das nationale Statistikamt vor kurzem angekündigt, dass die Tschechische Republik ein Nettoexporteur ist. Allein im letzten Jahr wurden fast 400.000 Fahrräder exportiert, während nur 230.000 ins Land bestellt worden sind. Da diese Zahlen denen ähnlich sind, die wir zuvor erfahren haben, zeigt dies innerhalb des Marktes Stabilität, da sie auch weiterhin in andere EU-Länder liefern.

Von allen Modellen, die angeboten werden, sind es scheinbar die e-Bikes, die bessere Leistung bringen als jeder andere Sektor. Laut jüngstem Bericht werden bis zu 30.000 Einheiten e-Bikes exportiert, was etwas unter 10% aller Exporte ausmacht. In diesem Sinne kann man es als einen Durchbruch für die Tschechische Republik im e-Bike Markt betrachten.

Seit vielen Jahren konzentrieren sich OEMs und Distributoren auf chinesische Modelle, doch dieser Fokus hat sich nun auf die eigene Produktentwicklung verlagert. Pavel Muller, der CEO des  Leaders Fox, hat gesagt: "Unser Bestseller an e-Bikes ist das Step-Thru Stadtmodell für rund 930 Euro. Wir erwarten, unseren Umsatz im Jahr 2016 um 50-70% zu steigern, während wir unsere e-Bike Produktion in diesem Jahr bereits verdoppelt haben."

Außerdem hat Apache Bikes berichtet, dass sie 4.000 e-Bikes in den letzten zwölf Monaten verkauft haben, wobei Stadtfahrräder sich als die beliebtesten erweisen. Zusätzlich dazu tut sich Apache mit Shimano Steps und Bosch zusammen, um High-End Bikes zu produzieren. Auch in Zusammenarbeit mit BPS Bicycle Industrial sollen von Letzteren über 20.000 e-Bikes für viele Marken wie KTM hergestellt werden.

Damals im April 2015 erreichte BPS ihre ein Millionste Fahrradlieferung und erreichte diese Marke innerhalb von 15 Jahren Betrieb. Anderswo gewann Agogs, welche fast ein Jahrzehnt der e-Bike Entwicklung hinter sich hat, den 2015 ExtraEnergy eBike Preis für ihr 'Tracer'-Modell in der Kategorie 'City Trekking'. Wenn man in Betracht zieht, dass diese Kategorie normalerweise von einer Schweizer oder einer deutschen Marke gewonnen wird, war dies ein großer Gewinn für die Firma und für das Land.

Wenden wir uns wieder der Tschechischen Republik zu und interessanterweise machte der Mietmarkt für e-Bikes gewaltige Schritte in diesem Jahr und es eröffneten viele Verleih-Shops im ganzen Land. Nur allein in Prag gibt es zehn verschiedene Vermietungsgeschäfte, von denen  einige für TripAdvisor Attraktionen hoch rangieren. Abgesehen von der Stadt gibt es auch Gelegenheiten auf dem Lande wie die Weinregion von Südmähren und sogar Sumava, dem  größten Nationalpark des Landes.

Straßenrennen und MTB

Trotz des Wachstums des e-Bikes sind sie noch weit hinter dem Cross-Bike und dem MTB, welche jetzt einen durchschnittlichen Verkaufspreis von € 500 haben. Da das Fahrradfahren für die tschechischen Einwohner eine gewaltige Industrie ist, hat der tschechische Tourist Club eine bedeutsame Instandhaltung durchgeführt und er verfügt heute über eines der größten und am besten markierten Radwegnetzwerke in ganz Europa.

So viel wir es in anderen MTB-dominierten Ländern gesehen haben, gab es Unentschlossenheit, wenn es um das 26-Zoll Rad geht gegenüber größere Größen. Die beliebtesten Modelle die vorzugsweise in Geschäften angeboten werden, sind die 27,5 und 29-Zoll Modelle. Aber nichtsdestotrotz hat Libor Petrvalsky, der CEO von Pells, gesagt: "Die 29-er werden das Spiel  beherrschen, wie es sich durch den diesjährigen Umsatz im Frühjahr gezeigt wurde. Der langjährige Riesen Fahrradverkäufer Josef Prib hatte bereits gesagt, wir sollten die Radfahrer von geringerer Bedeutsamkeit nicht vergessen, die Damen und Junioren, für die 26-Zoll gerade die richtige Größe ist."


Während des Sommers sollte festgestellt werden, dass es eine enorme Steigerung für die Kategorie Straßenrennen. Für einige war dies ein Ergebnis der Tour de France, die von Skoda Auto gesponsert wird (und das seit vielen Jahren). Schon damals in den 1970-er Jahren hatten die meisten Tschechen den Traum, das klassische Rennrad 'Favorit' zu besitzen, und das wurde von Richard Galovic, einem Unternehmer aus der Slowakei, gerade neu herausgebracht.

Infrastruktur

Außer ein paar seltenen Diskrepanzen, wartet noch Stadt-Radfahren noch auf eine Wende zu ihren Gunsten. Beispielsweise, selbst die Hauptstadt hat kein voll funktionsfähiges offizielles  Verleih-System, obwohl schon seit Jahren die Idee diskutiert wird. Da es kein Verleih System gibt, gab es viele private Unternehmen, die den Vorteil nutzten, indem Sie Apps veröffentlichten, die auf das nächste verfügbare Fahrrad hinweisen.

Da diese Infrastruktur noch nicht an ihrem Platz ist, entscheiden sich viele Leute, ihr Fahrrad zu Hause zu lassen. Martin Kontra, der Gründer von Bajkazyl, sagte: "Es braucht nur kleine Verbesserungen in der Fahrradinfrastruktur und Anpassungen der Verkehrsgesetze durch das Verkehrsministerium, um das Radfahren in der Stadt zu einer vollwertige Art von Personenverkehr zu machen."