Die Auswirkungen der Ausrichtung der Fußballweltmeisterschaft in Russland

Aus den jüngsten Berichten geht hervor, dass Russland mehr als 13 Milliarden US-Dollar für die Vorbereitung auf die Fußballweltmeisterschaft ausgegeben hat, die einen Monat dauern wird. Es wird erwartet, dass die Ausgaben die 15 Milliarden US-Dollar übersteigen werden, die Brasilien im Jahr 2014 ausgegeben hat, das als das teuerste WM-Turnier aller Zeiten bezeichnet wurde. Eine Liste der Ausgaben umfasst den Bau oder die Renovierung von 113 Trainingsplätzen und 12 Stadien, darunter das St. Petersburger Stadion, das einen Wert von 1,5 Milliarden US-Dollar hat. Es sind über 60 neue Hotels gebaut worden, um den Fußballfans und Touristen mehr als 10.000 Zimmer zur Verfügung zu stellen.

Aus wirtschaftlicher Sicht wird sich im Laufe der Zeit herausstellen, ob sich die Investition gelohnt hat. Über 1,5 Millionen Touristen werden in Russland während des Turniers erwartet, die Einnahmen, die aus Unterkunft, Ticketverkauf, Souvenirs und Transport kommen werden, werden auf 3 Milliarden US-Dollar geschätzt.

Ein Besuch in Russland, um der Weltmeisterschaft beizuwohnen, wird jedoch auch eine Gelegenheit sein, andere Regionen in Russland zu erkunden, was diesen Gebieten mehr internationale Aufmerksamkeit verschaffen wird. Es gibt außerhalb von Moskau und St. Petersburg neun Städte, in denen Fußballspiele ausgetragen werden; diese Regionen haben eine seltene Gelegenheit, neue  Geschäftsbeziehungen und Investitionen aus dem Ausland aufzubauen.

Die Ausrichtung dieses Turniers wird von Bund, Ländern und Gemeinden gemeinsam mit der Privatwirtschaft finanziert. Es wird erwartet, dass die erfolgreiche öffentliche und private Partnerschaft bei der Entwicklung der Infrastruktur dazu beitragen wird, eine umfassende Entwicklung zu fördern, die ausgedehnte Regionen in Russland abdeckt, während gleichzeitig die internationalen Konsortien ermutigt werden, mehr Vertrauen in Investitionen auf dem russischen Markt zu gewinnen.

Die Erholung der russischen Wirtschaft in Anbetracht der jüngsten minimalen Inflationszahlen, die im ersten Quartal 2018 mit 2,3% angegeben wurden (gegenüber dem jährlichen Inflationsziel von 4%) und der Bemühungen der russischen Zentralbank, ihren niedrigen Zinssatz beizubehalten, um das Kreditwachstum und die Binnennachfrage zu verbessern, wird erwartet, dass die russische Wirtschaft im Jahr 2018 ein BIP-Wachstum von 1,7% verzeichnen wird.
Nach zwei Jahren Rezession hat sich die russische Wirtschaft im vergangenen Jahr wieder erholt, das Pro-Kopf-Einkommen des Landes im Wert von 27.800 US-Dollar (in Bezug auf die Kaufkraftparität) hat das gleiche Niveau wie die europäischen Länder Portugal, Polen und Ungarn erreicht. Auch die wirtschaftliche Lage ist besser als in anderen BRICS-Ländern wie Brasilien, Indien, China und Südafrika.